Helene Nathan

Social Media Beitrag vom 23.08.2025: Link zum Instagram Beitrag folgt

Heute vor 140 Jahren wurde eine Frau geboren, die den Traum von Bildung für alle in die Tat umsetzte! 📚✨ Helene Nathan (1885–1940), Tochter eines Kaufmanns aus Schlesien, begann ihre bibliothekarische Laufbahn mit 23 Jahren als Hilfsarbeiterin in der Volksbibliothek Breslau. Sie promovierte 1911 in Geschichte an der Universität Bern. Ab 1916 arbeitete sie am Institut für Leser- und Schrifttumskunde in Leipzig.

Im Juli 1921, übernahm 36-jährige Dr. Nathan die Leitung der Volksbücherei Neukölln in Berlin – eine der ersten Frauen in einer solchen Position. Sie revolutionierte das Konzept der öffentlichen Bibliothek: Neben dem Buchverleih machte sie sie zu einem Ort der Demokratisierung, gesellschaftlichen Teilhabe und des sozialen Engagements. Ein lebendiger Treffpunkt mit Lesungen, Diskussionen und Gemeinschaft – eine gelebte Utopie mitten im Arbeitendenviertel Neukölln. Besonders wichtig war ihr die Öffnung der Bibliothek für Kinder, Jugendliche und die Arbeiterschicht. 🚪 Nathan förderte außerdem gezielt Frauen im Bibliothekswesen und war überzeugte Reformpädagogin.

Das Jahr 1933 bedeutete ein plötzliches Ende ihrer Arbeit. Mit der Machtübergabe an die Nationalsozialisten wurde Nathan aufgrund ihrer jüdischen Herkunft sofort beurlaubt und schließlich entlassen. Das offizielle Kündigungsschreiben zitierte auch ihre „marxistische Einstellung“ als Vorwand. Obwohl sie jahrelang um Wiedereinstellung kämpfte, blieb ihr diese verwehrt. Schließlich wurde sie 1939 enteignet. Ein geplanter Fluchtversuch nach Großbritannien scheiterte wegen des Kriegsausbruchs im gleichen Jahr. Im Oktober 1940, als die Deportationen begannen, nahm sich Helene Nathan das Leben. 

Die nach ihr benannte Stadtbibliothek in Neukölln erinnert heute an ihr außergewöhnliches Leben, das stellvertretend für viele jüdische Intellektuelle jener Zeit steht. 

📖 Literaturempfehlungen aus dem FMT findet ihr auf der letzten Kachel!


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23.08.2025, Katharina Henze






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