Social Media Beitrag vom 02.10.2025: Link zum Instagram Beitrag
Gestern verstarb die britische Biologin und Umweltaktivistin Jane Goodall mit 91 Jahren. Die Primatenforscherin und Friedensbotschafterin der UN schrieb als Frau in einer von Männern geprägten Wissenschaftswelt Geschichte und veränderte mit ihrer jahrzehntelangen Feldforschung unser Verständnis von Schimpansen grundlegend. Ihr lebenslanges Engagement für Arten- und Umweltschutz machte sie zu einer der einflussreichsten Stimmen für die Zukunft unseres Planeten. 🤍🌍

1957 reiste die ausgebildete Sekretärin erstmals nach Kenia, wo sie während der Anstellung im Kenya National Museum den Paläontologen Louis Leakey kennenlernte. Dieser schickte sie 1958 wieder nach London, um das Verhalten von Primaten zu studieren. Dieses Wissen setzte sie darauf in die Praxis um: Sie reiste 1960 in den Gombe-Stream-Nationalpark, um Verhaltensweisen von Schimpansen zu beobachten. Hier widerlegte sie zahlreiche Thesen der Verhaltensforschung, zum Beispiel, dass nur Menschen mit Werkzeugen hantierten und Schimpansen Vegetarier seien. Insgesamt beobachtete sie die dortigen Tiere 30 Jahre lang. Ihre Forschung war dermaßen ertragreich, dass ihr von der University of Cambridge eine Ausnahmegenehmigung erteilt wurde, um in Ethologie zu promovieren.


1977 gründete sie das Jane Goodall Institute, das noch heute eine Vorreiterrolle beim Schutz von Schimpansen und deren Habitat einnimmt. In den 1980ern erfuhr sie auf einer Konferenz vom Handel mit Schimpansenfleisch und den Misshandlungen, denen die Primaten bei Tierversuchen ausgesetzt waren. Sie erzählte später, dass dies der Auslöser dafür war, sich dem Aktivismus zuzuwenden (Chicago Tribune, 19.08.2016). Auf ihre Initiative hin sind Schimpansen heute als stark gefährdete Art anerkannt (WWF, 2013).


Auch die Auswirkungen des Klimawandels versuchte jahrzehntelang ins Bewusstsein zu rücken. Bereits 1991 gründete sie die Aktion „Roots & Shots“, die international mit Kindern und Jugendlichen arbeitet, um Ideen im Bereich des Umweltschutzes zu entwickeln. 2020 plädierte sie dafür, dass Ökozid – die Massenverwüstung der Natur – eine internationale Straftat werden müsse.

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02.10.2025