Lida Gustava Heymann

Social Media Beitrag vom 15.03.2025: Link zum Instagram Beitrag

#otd 1868 wurde Lida Gustava Heymann geboren. Durch zahlreiche aufsehenerregende Aktionen wurde die Publizistin zu einer der wichtigsten Akteurinnen der Frauenstimmrechts- und Frauenfriedensbewegung. Sie setzte sich zeitlebens für Gleichberechtigung, Bildung und soziale Gerechtigkeit ein.

Heymann wuchs in einem bürgerlichen Haushalt auf und erhielt eine standesgemäße Bildung, wie sie für junge Mädchen damals üblich war. Konfrontiert mit gesellschaftlichen Missständen und der weitgehenden Rechtslosigkeit von Frauen, erschien ihr die bürgerliche Lebensrealität früh suspekt, wie aus ihren Memoiren hervorgeht. An einer Armenschule und einer Nähschule in Hamburg knüpfte sie erste Kontakte mit Müttern und Kindern aus der Arbeiterschicht. Diese Begegnungen legten den Grundstein für ihr sozialpolitisches Engagement.

Sie initiierte Deutschlands erstes Frauenzentrum sowie eine Steuerverweigerungskampagne für Frauen. Um 1900 erkundete sie zusammen mit Mitstreiterinnen vom IAF, der Internationalen Abolitionistischen Föderation, nachts in Männerkleidung das Leben der Prostituierten in der Hamburger Hafengegend. Daraufhin gründete sie eine Zufluchtsstätte und verklagte den Hamburger Senat wegen Zuhälterei.

Gemeinsam mit ihrer Lebensgefährtin, der Journalistin und Juristin Anita Augspurg, gründete sie den ersten deutschen Verband für das Frauenstimmrecht, engagierte sich für die Abschaffung des § 218 und ein geschlechtergerechtes Familienrecht.

Als überzeugte Pazifistin sprach sie sich schon früh gegen den Ersten Weltkrieg aus und wurde deshalb des Landes Bayern verwiesen. Mit Kriegsende 1919 kandidierte Heymann für die deutsche Nationalversammlung und gründete die Zeitschrift „Die Frau im Staat“. Früh erkannte sie die Gefahr, die von den Nationalsozialisten ausging und versuchte bereits 1923, Adolf Hitler aus Bayern ausweisen zu lassen.

Während der Machtübergabe 1933 befanden sich Heymann und Augspurg auf einer Urlaubsreise; das Paar blieb im Schweizer Exil. Gemeinsam verfassten sie ab 1941 die Memoiren „Erlebtes – Erschautes“. Ihre im Deutschen Reich verbliebenen Unterlagen wurden von den Nazis zerstört. 1943 verstarben beide kurz nacheinander.

#LidaHeymann#Pionierin

15.03.2025,


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