
Auf der 23. Delegiertenkonferenz des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes (SDS) in Frankfurt fordert Helke Sander, Filmemacherin und Aktivistin im Berliner Aktionsrat zur Befreiung der Frauen, in ihrer Rede: „Wir können mit der Lösung der gesellschaftlichen Unterdrückung der Frauen nicht auf Zeiten nach der Revolution warten, da eine nur politisch-ökonomische Revolution die Verdrängung des Privatlebens nicht aufhebt.“

Erbost über die Ignoranz und Arroganz, mit der die SDS-Genossen auf Helke Sanders Rede reagieren, wirft die Romanistik-Studentin Sigrid Rüger drei Tomaten – und trifft auf dem Podium den SDS-Cheftheoretiker Hans-Jürgen Krahl. Die Presse von Spiegel bis Zeit berichtet. Einer der klügsten Kommentare zur Tomatenwurf-Debatte erscheint in der Zeitschrift konkret. Sein Titel: „Die Frauen im SDS oder: In eigener Sache„. Autorin: Ulrike Meinhof, die zwei Jahre später als Teil der „Baader-Meinhof-Gruppe“ (später RAF) untertaucht und in den „bewaffneten Widerstand“ geht.
> mehr zu 1968 in der Chronik der Neuen Frauenbewegung