Frauen in Naturwissenschaft und Technik

Social Media Beitrag vom 27.05.2025: Link zum Instagram-Post

Frauen als „exotische Wesen“ in Naturwissenschaft & Technik? Leider noch nicht Geschichte. Seit fast 50 Jahren bringt der FiNuT-Kongress (Frauen in Naturwissenschaft und Technik) die Rolle von Frauen in MINT-Berufen und feministisches Gedankengut zu Forschung und Technik auf den Tisch. Diese Woche findet der 51. Kongress statt – hier bei uns in Köln. 👩‍💻📐

Der Ursprung dieser Vernetzungsplattform für Frauen liegt in den 1970er-Jahren, als sie erstmals ihre Erfahrungen mit Diskriminierung in Naturwissenschaft und Technik öffentlich machten und sich organisierten. Damals – wie auch jetzt noch – waren Frauen stark unterrepräsentiert. Hochschulen und Arbeitsplätze dominier(t)en Männer, und der Alltag vieler war geprägt von Isolation und Unsichtbarkeit. Gleichzeitig entstand in der neuen Frauenbewegung das Anliegen, Wissenschaft und Technik auch aus feministischer Perspektive zu gestalten.

Im Juni 1977 trafen sich rund 60 Frauen aus Naturwissenschaft und Technik erstmals bundesweit in Aachen. Die Veranstaltung wurde privat organisiert und die Teilnehmerinnen – zumeist Studentinnen – kamen bei Frauen aus dem Aachener Frauenzentrum unter (Vgl. BI.12.027-01). Sie hatten nun einen Ort, um ihrem Frust Luft zu machen und einen Raum für neue Ideen. Bereits Ende der 1970er-Jahre diskutierten die Frauen auf den jährlichen Kongresse Themen, die heute hochaktuell sind:

– Ökologisches Bauen

– Nachhaltige Energiegewinnung

– Geschlechtergerechte Mobilität und Stadtplanung

– Ressourcenschonung

– Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben

Das zweite Treffen fand 1978 in Hamburg statt, mit dem Ziel, diesmal mehr berufstätige Frauen einzubeziehen. Auch die AGs wurden zahlreicher und vielfältiger (Vgl. BI.12.027-02). 1988 bildete sich aus zahlreichen Teilnehmerinnen des 14. FiNuT-Kongresses in Göttingen der Verein Frauen in Naturwissenschaft und Technik (NuT e.V.) (Vgl. BI.12.027-14, S. 174). Den ersten Vorstand bildeten: Bärbel Maessen (Chemikerin), Doris Wedlich (Biologin), Rosemarie Rübsamen (Physikerin), Maria Koch (Lebensmitteltechnologin), Moniko Greif und Kira Stein (Maschinenbauingeneurinnen), Jenny Kien (Zoologin) und Sarah Jansen (Biologin) (Vgl. ebda).

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Leseempfehlungen

BI.12.027-01 Erlemann, Christiane. Protokoll vom nationalen Treffen von Frauen in technischen und naturwissenschaftlichen Berufen und Studienfächern in Aachen vom 16. – 19.6.1977, Aachen, 2024.

BI.12.027-02 Frauen in Naturwissenschaft und Technik (FiNuT) (Hg.) 2. Treffen von Frauen aus Naturwissenschaft und Technik: Hamburg, 6. – 8. Januar 1978; Dokumentation, Hamburg, o.V., 1978. (Tagungsschrift)

BI.12.027-14 Banse, Bettina, Silke Burmeister und Ursula Danzer (Hg.) Frauen in Naturwissenschaft und Technik: 14. nationaler Kongress, 12. – 15. Mai 1988, Göttingen, Selbstverlag, 1988. (Tagungsschrift)

„Frauen in Forschung und Wissenschaft.“ FrauenMediaTurm, Zuletzt angesehen: 17.07.2025, URL: www.frauenmediaturm.de/neue-frauenbewegung/forschung-wissenschaft/.

„Interview mit Christiane Erlemann.“ FrauenMediaTurm, Zuletzt angesehen: 17.07.2025, URL:  www.frauenmediaturm.de/feministinnen/christiane-erlemann/.

Wöhler, Saskia. „Aus der Isolation ins Netzwerk – Chronologie der MINT-Mütter seit 1970.“ Digitales Deutsches Frauenarchiv, 8. März 2021, Zuletzt angesehen: 17.07.2025, URL:  www.digitales-deutsches-frauenarchiv.de/themen/chronologie-der-mint-muetter-seit-1970.

27.05.2025, Katharina Henze, Berit Schallner

Vermerk: Auf freundlichen Hinweis von Christiane Erlemann wurde der Beitrag am 23.09.2025 überarbeitet.




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