Social Media Beitrag vom 19.12.2024: Link zum Instagram Beitrag
Bekannt ist sie vielen nur als erste Ehefrau Albert Einsteins, dabei war sie selbst eine hochbegabte Physikerin und Mathematikerin: Mileva Marić (1875-1948), die heute Geburtstag hat.

Die serbische Physikerin und Mathematikerin war eine der wenigen Frauen ihrer Zeit, die in der Schweiz Mathematik und Physik studieren durften und die einzige Frau im Studiengang von Einstein – bis sie von ihm ungeplant geschwängert wurde und das Studium abbrechen musste, während Einstein weiter studierte und weltberühmt wurde.


Ihr gemeinsames Leben begann fortschrittlich und gleichberechtigt: gemeinsames Studium, Diskussionen auf Augenhöhe und eine uneheliche Tochter. Gegen Ende ihrer 1903 geschlossenen Ehe wendete sich jedoch das Blatt und Einstein stellte ihr verschiedene Bedingungen auf, unter denen er von einer Scheidung absehen würde [siehe Kachel 4]. So viel zu „fortschrittlich“.
Marić hinterließ keine wissenschaftlichen Arbeiten unter ihrem Namen, da sie und Einstein ihre Berechnungen über einen Zeitraum von ca. 15 Jahren stets gemeinsam unter seinem Namen veröffentlichten. Und selbst siebzig Jahre nach ihrem Tod bleibt die Frage umstritten, wie viel von Einsteins Arbeit eigentlich ihr zuzuordnen wäre – oder zumindest ihnen beiden. Was durch handschriftliche Belege und die Vielzahl an wissenschaftlichen Entdeckungen im Zeitraum ihrer Ehe deutlich wird, ist, dass sie viel am gleichen Schreibtisch arbeiteten und gemeinsam an Gleichungen kollaborierten. Die vom ihm vorgelegten Scheidungspapiere unterschrieb sie nur mit seinem Versprechen, jedes zukünftige Preisgeld von einem Nobelpreises ihr zu überlassen – was 1922 geschah.
Ihr Name bleibt bis heute größtenteils unsichtbar: Sie erzielt nur etwa 1,2 % der Google-Suchergebnisse ihres Ex-Mannes. Ihr Geburtstag erinnert daran, wie wichtig es ist, Frauen in Naturwissenschaften ihren Platz einzuräumen, unabhängig von ihren männlichen Kollegen.

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19.12.2024, Rebekka Gingell