Der Kampf war lange und heftig. Doch nach 70 Jahren bekamen auch die deutschen Frauen das Wahlrecht zugesprochen. Das wird gefeiert – mit vielen Veranstaltungen landauf und landab.
12. November 1918: „Alle Wahlen zu öffentlichen Körperschaften sind fortan nach dem gleichen, geheimen, direkten, allgemeinen Wahlrecht auf Grund des proportionalen Wahlsystems für alle mindestens 20 Jahre alten männlichen und weiblichen Personen zu vollziehen.“ Das beschloss, kurz nach der Ausrufung der Republik, der Rat der Volksbeauftragten.
20. November 1918: Das Reichswahlgesetz tritt in Kraft.
19. Januar 1919: Die Wahl zur Nationalversammlung findet statt. Erstmals mit Frauen als Wählerinnen und Gewählte.
12. November 2018: In ganz Deutschland wird das Frauenwahlrecht gefeiert. Der offizielle Festakt wird im Deutschen Historischen Museum in Berlin begangen, in Gegenwart von Kanzlerin Merkel und Frauenministerin Giffey (nicht öffentlich).
13. November 2018, 18 Uhr: In der Staatsbibliothek Unter den Linden mit: Justizministerin Dr. Katarina Barley, Ex-Justiz-Senatorin Dr. Lore Maria Peschel-Gutzeit und EMMA-Herausgeberin Alice Schwarzer, Moderation: Chantal Louis. Frauen aus drei Generationen sprechen über ihr Verhältnis zu Wahlen und Politik. Teilnahme nur nach Anmeldung: pr@sbb.spk-berlin.de.
Bereits eröffnet ist die Ausstellung „Damenwahl! 100 Jahre Frauenwahlrecht“ im Historischen Museum in Frankfurt am Main. Es geht um den Kampf der Suffragetten und das Engagement der ersten Parlamentarierinnen. Die Ausstellung läuft noch bis zum 20. Januar 2019. Der Katalog „Damenwahl! 100 Jahre Frauenwahlrecht“ (Historisches Museum Frankfurt) findet sich natürlich auch im FMT (Signatur FE.08.288).
Weitere Veranstaltungen:
12. November 2018: „Vor 100 Jahren durften Frauen zum ersten Mal wählen. Und heute? Wählen sie immer noch: ob sie Kinder kriegen oder Karriere machen, ob sie ein Dirndl oder einen Antrag auf Hartz IV ausfüllen […]“ – Kostprobe aus dem Programm „Nachgelacht“ der „Sisters of Comedy“. Am 12.11.2018 treten 163 Kabarettistinnen deutschlandweit in 28 Städten auf. Ein Teil der Einnahmen wird an lokale Frauenhilfsprojekte gespendet.
30.November: Auf Wikipedia sind noch längst nicht alle Informationen zum Frauenwahlrecht aufgeführt. Und die Frauenfeinde machen sich breit. Schreibwerkstatt zum Frauenwahlrecht für WikipedianerInnen und diejenigen, die es noch werden wollen. Infos und Anmeldung: stuttgart@wikipedia.de
Eine Partie Suffragetto. Das Brettspiel der britischen Frauenstimmrechtsorganisation „Women’s Social and Political Union (WSPU)“ erschien 1908. Spielbrett und die original Spielanleitung gibt es 110 Jahre später online.
Bis Juni 2019: Das Frauenmuseum in Bonn zeigt als Begleitprogramm zur Schau in Frankfurt die Ausstellung „100 Jahre Frauenpolitischer Aufbruch. Vom Frauenwahlrecht zum Frauenmandat“.
Überblick über weitere Aktionen zum Frauenwahlrecht: https://www.100-jahre-frauenwahlrecht.de/100-jahre-frauenwahlrecht-veranstaltungen.html