Mai
Nach neun Jahren kommen die Lesben erneut zum Pfingsttreffen in Münster zusammen. Unter dem Motto “Power in der Provinz” sind verschiedene Arbeitsgruppen geplant, zum Beipiel „Lesbenbewegung: „Bis hierher, und wie weiter?“, radikale Lesbenpolitik, Lesben und Kirche, Lesben und Kinder, Lesben und AIDS sowie Gen- und Reproduktionstechnik.
Musikalische Unterstützung gibt es von Seiten der Bands Maids Beat und Black Magic Women. Organisatorinnen sind der Deutsche Lesbenring, die DeLSI Münster und das Lesbenreferat der Uni Münster.
Sommer
Frauen aus Ulm rufen das LIN – Lesben – Info – Netz ins Leben. Als Verteilerdienst gedacht wollen die Frauen wichtige Informationen der Lesbenbewegung weitergeben. In einem Rundschreiben fordern sie alle Lesbengruppen dazu auf, ihnen Informationen zukommen zu lassen.
Zwar informieren Lesbenzeitschriften und Lesbengruppen bereits über die Geschehnisse der Bewegung, dies aber zentral von einer Organisation zu übernehmen spart „Lesbenkraft und -geld“.[1]
24.-25.September
„Tausend und eine Macht“- so lautet das Motto der Mitgliederinnenveranstaltung des Lesbenrings in Würzburg. Der Vorstand hat zu einem Treffen geladen, um über die Strategien der Lesbenpolitik in den 90er Jahren sowie die Umstrukturierung des Lesbenrings zu diskutieren.[2]
Dezember
Ab dem 16. Dezember veranstalten die Frauen des SCHULZ – Schwulen- und Lesbenzentrum in Köln in einem Zeitraum von einem halben Jahr einen regelmäßigen Frauentag, um mehr Frauen ins SCHULZ zu holen.
Bisher dominieren die Männer. Im Vorfeld der Planung des Frauentages kommt es im SCHULZ zu heftigen Diskussionen zwischen Lesben und Schwulen. Letztendlich können die Frauen sich durchsetzen und gestalten in den kommenden Monaten mehrere Frauentage.[3]
[1] Vgl.: Aufruf zur Beteiligung am Lesben – Info – Netz LIN (PD.LE.11.05).
[2] Vgl.: „Tausend und eine Macht“. In: Dorn Rosa, 4/1988.
[3] Vgl.: Panik bei einem Tag. Frauentag im SCHULZ (Schwulen- und Lesbenzentrum Köln). In: Lila Lotta, 11/1988.