Die feministische Pionierin starb nach langer Krankheit am Abend des 3. September in Berlin, im Kreis ihrer Familie und Freundinnen. Für den FMT war die feministische Pionierin als Vorstandsmitglied der Stiftung lange Jahre eine unentbehrliche Begleiterin und Ratgeberin. Wir vermissen sie.
Aufgewachsen ist sie gemeinsam mit zwei Brüdern als Tochter einer alleinerziehenden Kriegerwitwe im hessischen Heppenheim. Sie studierte Psychologie in Frankfurt und Berlin und engagierte sich früh in der Frauenbewegung.
1974 initiierte Ursula, die leidenschaftlich gerne tanzte, zusammen mit Freundinnen das erste öffentliche Frauenfest, das „Rockfest im Rock“ (zu dem über 2.000 Frauen kamen); und 1975 das erste „Haus für geschlagene Frauen“, wo sie auch jahrelang tätig war.
Ihre 1976 veröffentlichte Doktorarbeit über frühkindliche Prägungen, „Wir werden nicht als Mädchen geboren, wir werden dazu gemacht“, wurde ein psychologischer Klassiker und Bestseller. Ab 1975 gab sie, zusammen mit Alice Schwarzer, 25 Jahre lang den beliebten „Frauenkalender“ heraus; 2002, zusammen mit Anna Dünnebier, eine Biografie über Anita Augspurg und Lida G. Heymann, die Pionierinnen der Historischen Frauenbewegung: „Die Rebellion ist eine Frau“.
Eine Forschungsarbeit über die Repression weiblicher Homosexualität durch die Jahrhunderte konnte sie nicht mehr vollenden. Sie vermachte das Forschungsmaterial dem FMT – zum Weiterforschen.
Ihre besondere Leidenschaft galt der Geschichte der Frauen. Sie ist nun selber ein Teil dieser Geschichte geworden.