Weibliche Homosexualität war Anfang der 1970er-Jahre noch ein Tabu, so wie die männliche (die bis 1969 unter Strafe stand). Auch innerhalb der Frauenbewegung waren lesbische Frauen zunächst nicht als solche sichtbar, doch unabhängig davon wurden die neuen Feministinnen sehr rasch unter den Generalverdacht der Homosexualität gestellt („Keine normalen Frauen!“). Mit ihrem Satz „Wir wurden schon lesbisch genannt, als wir selber noch nicht wussten, dass wir es sind.“, benannte die amerikanische Feministin Robin Morgan pointiert folgende Entwicklung: Dass so manche bis dahin exklusiv heterosexuelle Frau in der Frauenbewegung die „Zwangsheterosexualität“ (Alice Schwarzer) über Bord warf und bisexuell oder lesbisch wurde. Innerhalb der Frauenbewegung brachen Mitte der 1970er-Jahre Spannungen auf zwischen den „Urlesben“, das heißt der Minderheit homosexueller Frauen, die in der Frauenbewegung engagiert waren, und den „Bewegungslesben“ – also denen, die erst als Feministinnen die Frauenliebe entdeckt hatten.
3. Juli 1971
Im Rahmen der Berlinale wird der Film Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Gesellschaft, in der er lebt1 von Rosa von Praunheim gezeigt. Ein halbes Jahr später läuft der Film, den Praunheim im Auftrag des WDR produziert hatte, auch im Fernsehen. In der Folge des Films gründen sich in Westdeutschland zahlreiche Homosexuellen-Gruppen, darunter am 15. August 1971 als erste die Homosexuelle Aktion Westberlin (HAW). In der HAW sind, wie in anderen Gruppen auch, auch homosexuelle Frauen aktiv, allerdings weit in der Minderzahl.2
1. März 1972
Innerhalb der HAW gründen neun Frauen eine Frauengruppe.3 Sie manifestieren damit, dass die Situation homosexueller Frauen nur bedingt mit der homosexueller Männer vergleichbar ist und homosexuelle Frauen primär als Frauen diskriminiert würden – wohingegen homosexuelle Männer als Männer von den Privilegien des Patriarchats profitierten.4 Die Frauen der HAW-Frauengruppe, die sich als „schwule Frauen“ bezeichnen, verstehen sich als Feministinnen und solidarisieren sich auch mit dem Kampf gegen den § 218: „Frauen, wenn ihr meint, der § 218 ginge schwule Frauen nichts an, dann irrt ihr euch gewaltig. Er betrifft alle Frauen, er entmündigt alle Frauen. Er verbietet ihnen, über ihren Körper selber zu verfügen.“5 Die HAW-Frauengruppe wird sich 1975 ganz von der Homosexuellen Aktion Westberlin abspalten und in der Kulmer Straße das Lesbische Aktionszentrum (LAZ) gründen.6 1987 wird dort die Lesbenberatungsstelle eingerichtet, eine von vielen Lesbenberatungsstellen und Lesbentelefonen, die sich in diesen Jahren gründen.7
Pfingsten 1972
In Berlin findet das erste überregionale Treffen homosexueller Aktionsgruppen statt. Rund 30 Frauen und 200 Männer kommen auf Einladung der HAW zusammen. Nach dem Pfingsttreffen entsteht in Hamburg die zweite ’schwule Frauengruppe‘ der BRD.8
Januar 1973
In Berlin eröffnet Deutschlands erstes Frauenzentrum. Rund 120 Frauen haben das Zentrum in der Kreuzberger Hornstraße 2 gegründet, Initiatorinnen sind hauptsächlich die Gruppe Brot und Rosen und die Frauengruppe der Homosexuellen Aktion Westberlin (HAW).9 Mit der Gründung des Zentrums lösen sich die HAW-Frauen zusehends von den homosexuellen Männern und wenden sich verstärkt der Zusammenarbeit mit den Frauenzentrumsgruppen zu.
Die ARD zeigt den Praunheim-Film, der so auch von homosexuellen Frauen und Männern in der DDR gesehen werden kann. Auch hier gibt er Impulse zur Gründung erster (privater) Lesbengruppen. In Berlin gründet sich die Homosexuelle Interessensgemeinschaft (HIB), eine halböffentliche Gruppe aus homosexuellen Frauen und Männern.10 Bei den 10. Weltfestspielen der Jugend und Studenten starten homosexuelle Frauen und Männer eine erste gemeinsame Aktion. Bei der Abschlusskundgebung im Stadion entrollen sie ein Transparent mit der Aufschrift: „Wir Homosexuelle der Hauptstadt begrüßen die Teilnehmer der X. Weltfestspiele und sind für den Sozialismus in der DDR.“11 Die DDR bietet lesbischen Frauen insofern gute Möglichkeiten, als die Berufstätigkeit von Frauen Normalität ist und ‚alleinstehende‘ Frauen eine unabhängige, gesicherte Existenz haben. Offiziell existieren Lesben jedoch nicht, so duldet der Demokratische Frauenbund Deutschlands (DFD) mit seinen 1,4 Millionen Mitgliedern keine Lesbengruppen in seinen Reihen. Homosexuelle Frauen, die sich ̶ ganz wie in der BRD ̶ zunächst noch in Gruppen gemeinsam mit homosexuellen Männern engagieren, organisieren sich meist unter dem Dach der Kirchen.12 In der zweiten Hälfte der 1980er-Jahre lösen sich auch in der DDR die lesbischen Frauen zusehends von den schwulen Männern und gründen immer mehr eigene Initiativen. 1987 organisieren lesbische Frauen in Jena das erste DDR-weite Lesbentreffen.13 Zum Ende der DDR existieren acht autonome Lesbengruppen in verschiedenen Städten sowie die in Leipzig erscheinende Lesben-Zeitschrift frau anders14.
17. Februar 1973
Erstmals seit Beginn der Neuen Frauenbewegung gehen homosexuelle Frauen an die Öffentlichkeit, um gegen Diskriminierung und Kriminalisierung zu protestieren. Die Frauengruppe der HAW startet eine Protestaktion gegen eine Serie der Bild-Zeitung: Die Verbrechen der lesbischen Frauen.15 Anlass für die Serie ist der Prozess gegen Marion Ihns und Judy Andersen vor dem Landgericht Itzehoe. Die beiden Frauen, die eine Liebesbeziehung miteinander haben, hatten Ihns Ehemann von einem Auftragsmörder umbringen lassen. Beide Frauen wurden in ihrer Kindheit Opfer von sexuellem Missbrauch, Wolfgang Ihns hatte seine Frau jahrelang misshandelt, vergewaltigt und zur Abtreibung gezwungen.16 Das Gericht lässt Publikum und Presse während der gesamten Verhandlung zu. Der Prozess wird nicht nur von Bild, sondern auch von zahlreichen anderen Medien mit reißerischer Berichterstattung begleitet (Wenn Frauen Frauen lieben, kommt es oft zu einem Verbrechen).17 (siehe Dossier Recht & Rechtsprechung). Während der Verhandlung protestieren aus ganz Deutschland angereiste Frauengruppen vor und im Gerichtssaal gegen Prozessführung und Medienhetze. Die HAW-Frauen erklären in ihrem Flugblatt zur Bild-Serie: „Den Lesern, insbesondere den Leserinnen, soll mit dieser Serie eingeimpft werden, dass Frauen, die ihre in der Gesellschaft geforderte Rolle als brave Ehefrau und Mutter nicht für sich akzeptieren wollen, sowieso nur kriminell sein können.“18 Und in einem Beitrag für Konkret schreibt Alice Schwarzer: „Seit Wochen zelebriert eine männerdominierte Presse, wie man aus einem Mord-Prozess einen Lesben-Prozess macht.“19 Gegen die diffamierende Berichterstattung protestieren 136 Journalistinnen und 36 Journalisten beim Deutschen Presserat. Der spricht eine Rüge aus.20
30. März 1973
In den USA erscheint das Buch Lesbian Nation – The Feminist Solution21 von Jill Johnston. Die Radikalfeministin definiert darin weibliche Heterosexualität als „Kollaboration mit dem Patriarchat“ und plädiert für einen lesbischen Separatismus, also den totalen Bruch mit der Männerwelt.22 Das Buch wird 1977 im inzwischen gegründeten Amazonen-Verlag für lesbische Literatur auf Deutsch erscheinen, unter dem Titel Lesben-Nation – die feministische Lösung23.
Pfingsten 1973
Beim zweiten überregionalen Pfingsttreffen der HAW, an dem auch rund 50 Frauen teilnehmen, initiiert die Frauengruppe erstmals eigene Veranstaltungen. Die Frauen gründen eine Arbeitsgruppe mit dem Titel Von der Notwendigkeit für Lesben, feministisch zu werden und erklären: „In unserer patriarchalischen Gesellschaft gilt die Frau – und die schwule Frau erst recht – nicht als selbstständiges Subjekt, das seine Interessen verwirklichen kann, sondern sie bleibt Objekt und Lustobjekt der Männer. Die schwulen Frauen müssen die Funktion des genormten Rollenverhaltens der Geschlechter erkennen, sich von diesen Klischeevorstellungen lösen und gegen sie vorgehen.“24
Sommer 1973
Zum ersten Mal kommen auf der dänischen Insel Femø Feministinnen, darunter viele homosexuelle, aus vielen Ländern zum Internationalen Sommercamp zusammen. Das Zeltlager, das auch in den kommenden Sommern stattfindet, wird rasch zur Legende. Erste Spannungen zwischen den „Separatistinnen“ und den „Gleichheitsfeministinnen“ tauchen auf: Erstere wollen sich ganz von der Männergesellschaft absetzen und sich auf ein reines Frauenterrain zurückziehen. Letztere wollen weiter in die Gesellschaft hineinwirken und auf die Gleichheit von Frauen und Männern hinarbeiten.25
26. August 1973
Im ZDF läuft die Dokumentation Zärtlichkeit und Rebellion26, die Eva Müthel unter anderem auf dem Pfingsttreffen der HAW gedreht hat. Er wird breit rezipiert.27 „Wenn von Homosexualität in der letzten Zeit in zunehmendem Maße die Rede sein konnte und eine neue Strafgesetzgebung einen humaneren Ausgangspunkt bezogen hat, so betraf das stets nur die männliche Seite – über weibliche Homosexualität ging man bislang schweigend oder hinter vorgehaltener Hand grinsend hinweg.“, schreibt die Zeit. Immer mehr Medien greifen – anlässlich des Ihns/Andersen-Prozesses und des politischen Aufbruchs der homosexuellen Frauen – das Thema weibliche Homosexualität auf.28
19. Oktober 1973
Knapp 20 Frauen der HAW sowie einige solidarische Männer veranstalten ein Kiss-in auf dem Berliner Ku’Damm. Ziel ist es, weibliche Homosexualität öffentlich präsent zu machen, aber auch eigene Ängste zu überwinden. Die Gruppe startet bei Neckermann und besucht dann mehrere Geschäfte, in denen Frauen- und Männerpaare „mehr oder minder leidenschaftliche Küsse“ austauschen. Die Anregung zu dieser Aktion stammt von den Los Angeles Lesbian Feminists, die am 20. Oktober ein Kiss-in an zwei öffentlichen Plätzen in Los Angeles initiieren und Lesbengruppen in der ganzen Welt dazu aufriefen, zur gleichen Zeit eine ähnliche Aktion zu machen.29
14. Januar 1974
Die ARD sendet den Fernsehfilm Und wir nehmen uns unser Recht! Lesbierinnen in Deutschland30 von Claus F. Siegfried. An der Konzeption ist die Frauengruppe der Homosexuellen Aktion Westberlin (HAW) maßgeblich beteiligt.31 Der Film, der auch die Diskriminierung lesbischer Frauen im Beruf thematisiert, stößt auf breite (Medien)Resonanz32. Der Stern berichtet: „Lesbierinnen wollen heraus aus dem Getto“.33 Weitere Lesbengruppen gründen sich.
Pfingsten 1974
In Berlin findet das 1. Internationale Lesbenpfingsttreffen statt. Motto: „Feminismus die Theorie – Lesbischsein die Praxis?“ Fast 200 Frauen kommen.34 Mittlerweile hat sich der größere Teil der politisch aktiven Lesben von der Schwulenbewegung separiert und verortet sich eher in der Frauenbewegung. Die Frauengruppe der HAW benennt sich um in Lesbisches Aktionszentrum (LAZ): „Als Zeichen unserer Unabhängigkeit von den homosexuellen Männern und um unsere Zugehörigkeit zur autonomen Frauenbewegung zum Ausdruck zu bringen.“35 Das Lesbenpfingsttreffen wird in den nächsten Jahren und Jahrzehnten kontinuierlich wachsen, zu seinen populärsten Zeiten wird es von bis zu 1000 Frauen besucht.36 Neben einem umfassenden Workshop- und Kulturprogramm gehört traditionell eine Demonstration in der jeweiligen Stadt zu den Bestandteilen des Treffens. 1991 wird das Lesbenpfingsttreffen in Lesbenfrühlingstreffen (LFT) umbenannt.37 Es findet bis heute in jährlich wechselnden Städten statt. Das LFT 2016 in Bremen wurde von über 1.000 Teilnehmerinnen besucht.
2. September 1974
Der Spiegel titelt: Frauen lieben Frauen – Die neue Zärtlichkeit. Das Magazin reagiert damit auf die immer selbstbewusster auftretenden homosexuellen Frauen als Teil der Frauenbewegung. Innerhalb der Frauenbewegung waren überrepräsentativ viele homosexuelle Frauen engagiert. Im Zuge des gemeinsamen Engagements der Frauen verliebte sich auch so manche bis dahin heterosexuelle Frau in die Feministin von nebenan. Aus der „Neuen Zärtlichkeit“ wurde so manches Mal die „Neue Bisexualität“ oder die „Neue Homosexualität“. „Jede vierte Frau ist sich nach Kinsey bewusst, dass sie schon einmal mit sexueller Erregung auf eine andere Frau reagiert hat.“, schreibt der Spiegel.
1. Oktober 1974
Im Mordprozess gegen Marion Ihns und Judy Andersen ergeht das Urteil. Beide Frauen werden für den Auftragsmord am Ehemann von Marion Ihns zu lebenslänglich verurteilt.38 Frauengruppen aus ganz Deutschland demonstrieren nach der Urteilsverkündung vor dem Gerichtsgebäude in Itzehoe. Motto: „Die Mordanklage ist Vorwand – am Pranger steht die lesbische Liebe!“39
15. Februar 1975
In Berlin erscheint Unsere Kleine Zeitung (UKZ)40 als erste deutsche Lesbenzeitung seit Beginn der Neuen Frauenbewegung. Auflage: 200. Die UKZ, die bis 2001 erscheinen wird, wird herausgegeben von der 1974 gegründeten Gruppe L 74. Initiatorin ist Käthe (Kitty) Kuse. Wenig später bringt das Lesbische Aktionszentrum (LAZ) in Berlin die Lesbenpresse41 heraus42.
Außerdem veröffentlicht das LAZ das Buch Frauenliebe43 mit amerikanischen Texten, darunter den Text Was jede Lesbierin wissen sollte44 von Rita Mae Brown und Charlotte Bunch. Sie erklären: „Lesbischsein bedeutet: sich selbst lieben. Sich ̶ eine Frau. Und das in einer Kultur, die Frauen für minderwertig hält und verachtet. Die Gesellschaft gesteht dem Mann den höchsten Platz zu. Lesbischsein aber heißt, die Frau an die erste Stelle zu setzen. Darum trifft der Lesbianismus die männliche Vorherrschaft im Kern.“45 In den nächsten Jahren werden auch in anderen Städten immer mehr Zeitungen von homosexuellen Frauen für homosexuelle Frauen gegründet.
7.-9. März 1975
In Amsterdam findet das erste Internationale Lesbentreffen statt. Es wird zum Impuls für die Gründung von Lesbengruppen in ganz Westeuropa.46
1975
In Brigitte veröffentlicht Alice Schwarzer die Reportage: Die Heimlichtuerei macht einen kaputt47. Am Beispiel von zwei homosexuellen Frauen in der Provinz schildert sie die zerstörerischen Folgen der heimlichen Homosexualität ̶ und den stolzen Aufbruch der organisierten Lesben in den Metropolen. Die Autorin geht davon aus, dass allein in der BRD ein bis zwei Millionen Lesben leben.
September 1975
Der „kleine Unterschied“ und seine großen Folgen48 von Alice Schwarzer erscheint. In dem Buch, das bald zum Bestseller avanciert, analysiert Schwarzer auch das Phänomen der „Zwangsheterosexualität“ (ein Begriff des Psychoanalytikers, und Zeitgenossen von Freud, Sandor Ferenczi).„Kategorien wie Heterosexualität und Homosexualität sind kultureller Natur und nicht biologisch zu rechtfertigen. Die herrschende Heterosexualität ist eine kulturell erzwungene, eine Zwangsheterosexualität“, schreibt die Autorin. Und sie postuliert: „In einer Kultur, in der Zeugung nicht primärer Impuls für menschliche Sexualität ist, müsste also bei freien Entfaltungsmöglichkeiten die Homosexualität ebenso selbstverständlich sein wie Heterosexualität und Eigensexualität. Dass sie das nicht ist, hat politische Gründe. Denn: Nur eine zum Dogma erhobene Heterosexualität kann das männliche Sexmonopol sichern – ihr Vorwand ist der ‚kleine Unterschied‘: Er stellt die Weichen für die tiefe Abhängigkeit und schamlose Ausbeutung von Frauen durch Männer im privaten und öffentlichen Bereich […] Im Namen der Liebe werden Frauen ausgebeutet. Darum ist Sexualität nicht privat, sondern politisch. Und darum ist die ausschließliche Heterosexualität ein entscheidendes Machtmittel der Männer im Geschlechterkampf.“49 Spätestens von nun an wird die weibliche Homosexualität zum Politikum – nicht weniger Männer fühlen sich von der ‚Konkurrenz‘ bedroht.
April 1976
In Berlin gründen vier Frauen den Amazonen-Frauenverlag, der „das lesbische Anliegen selbstbewusst und offensiv vertreten“ will. Denn: Die Situation homosexueller Frauen werde „in den Medien herabgespielt, verfälscht, ja – in die pathologische Ecke abgeschoben.“ Die Gründerinnen erklären: „Wir wollen nicht länger den lesbischen Literaturbereich den bestehenden Verlagen als pikante Variante im Programm überlassen. Wir wollen Bücher herausgeben, von uns für Lesben und Frauen mit autonomem Selbstverständnis.“50 Zu den ersten Büchern im Amazonen-Frauenverlag gehören Jill Johnstons Nationalität Lesbisch51 und der historische Lesbenroman Sind es Frauen?52 von Aimée Duc aus dem Jahr 1901.
Die Berliner Frauen-Rockgruppe Flying Lesbians, die 1974 aus der Berliner Rockfete im Rock hervorgegangen war, veröffentlicht ihre erste LP. Auf der LP, die über den Münchner Verlag Frauenoffensive vertrieben wird, ist unter anderem der legendäre Text Frauen gemeinsam sind stark (von Renate Stefan) vertont.53
November 1976
Deutsche Frauengruppen starten eine Solidaritätsaktion mit Judy Andersen. Seit ihrer Verurteilung zu lebenslänglicher Haft im Jahr 1974 sitzt Andersen in Einzelhaft. Begründung: Die lesbische Frau könne andernfalls die Gelegenheit zu sexuellen Kontakten mit ihren Mithäftlingen nutzen. Die Dänin Andersen, die im Gefängnis bereits einen Selbstmordversuch unternommen hat und mit Psychopharmaka behandelt wird, hat ihre Verlegung nach Dänemark beantragt, die dänische Regierung hat ebenfalls einen Auslieferungsantrag gestellt.54 Die Frauengruppen protestieren mit Briefen an Justizministerium und Bundesregierung gegen die Haftbedingungen und fordern die Auslieferung von Judy Andersen nach Dänemark. ̶ Andersen wird erst zehn Jahre später nach Dänemark überführt und dort im selben Jahr begnadigt.55
30. Juni 1979
In Berlin, Köln und Bremen demonstrieren homosexuelle Frauen und Männer zum zehnten Jahrestag des Christopher-Street-Day.56 Am 28. Juni 1969 hatten sich Schwule und Lesben im Homosexuellen-Café Stonewall in der New Yorker Christopher Street zum ersten Mal gegen eine Razzia zur Wehr gesetzt und eine regelrechte Straßenschlacht ausgelöst.57 Während zehn Jahre später in New York rund 60.000 Lesben und Schwule für Akzeptanz und gegen Diskriminierung auf die Straße gehen, sind es in der BRD nur einige Hundert. Dennoch sind die deutschen Proteste die bisher spektakulärste Demonstration homosexuellen Selbstbewusstseins. Auch lesbische Frauen zeigen Präsenz.
8. März 1982
Als erste bundesweite Organisation homosexueller Frauen gründet sich der Lesbenring. Ziel des Vereins ist es, „die lesbischen Lebensweisen in der Gesellschaft öffentlich zu machen und sich für Gleichberechtigung dieser Lebensform in der Gesellschaft einzusetzen“ sowie „der Diskriminierung von lesbischen Frauen entgegenzuwirken.“58
Oktober 1982
In Berlin wird das erste Archiv für Publikationen zum Thema „Weibliche Homosexualität“ gegründet: Spinnboden – Archiv zur Entdeckung und Bewahrung von Frauenliebe e. V.. Grundstock des Archivs, das mit 800 Büchern, 42 Ordnern mit Zeitschriftenartikeln sowie Zeitschriften, Flugblättern und Plakaten startet, sind die Bestände der HAW-Frauengruppe und des LAZ. Bald darauf wird das Archiv öffentlich vom Senat gefördert. Heute umfasst der Bestand des Archivs etwa 14.000 Bücher, Zeitschriften, Videos/DVDs und Plakate.59
Juli 1984
EMMA titelt mit dem Thema Homo-Ehe. „Lesben-Ehe?“ fragt sie in der Titelzeile und berichtet über ein Frauenpaar, das ̶ wider die Kirchenordnung ̶ von einem Hamburger Pfarrer getraut wurde. Das Fragezeichen zeigt, dass die Forderung nach der Homo-Ehe auch unter Feministinnen keineswegs populär ist. Gilt die Ehe doch als patriarchales Unterdrückungsinstrument. Deshalb diskutiert EMMA das Thema kontrovers. Und den Linken ist die Ehe ebenfalls suspekt, weil „bürgerlich“. Alice Schwarzer plädiert für die Homo-Ehe: „Darum scheint mir die Sehnsucht nach der Ehe gerade in einer homosexuellen Liebe individuell gesehen zwar durchaus konform, strukturell gesehen aber gleichzeitig glatt revolutionär: In einer zwangsheterosexuellen Welt wie der unseren ist und bleibt es eine Unerhörtheit, die homosexuelle Liebe so ernst zu nehmen wie die heterosexuelle.“60 ̶ 17 Jahre später, am 1. August 2001 tritt die Homo-Ehe in Kraft, die mit den Stimmen der rot-grünen Regierungs-Koalition verabschiedet wird (siehe Gesetz zur Beendigung der Diskriminierung gleichgeschlechtlicher Gemeinschaften).
Dezember 1985
Im Rahmen einer Tagung in der evangelischen Akademie Bad Boll gründet sich das Netzwerk Lesben und Kirche (LuK). Das Netzwerk versteht sich als „Zusammenschluss von Frauen, die sich in unterschiedlicher Weise dem Glauben und der Kirche verbunden fühlen, die ihr Lesbischsein in Verbindung mit dem Glauben selbstbewusst leben wollen und […]die die patriarchale Form der Kirche und Gottesdienste kritisieren und nach neuen Formen suchen.“61 Die LuK gibt zweimal im Jahr die Zeitschrift LuK-LekTüre mit u.a. Infos, Artikeln und Veranstaltungshinweisen heraus (siehe Dossier Religion & Kirche) Im Jahr 1987 wird die offen homosexuelle Studienleiterin der Akademie Bad Boll, Herta Leistner, gemeinsam mit Monika Barz und Ute Wild das Buch Hättest du gedacht, dass wir so viele sind?62 über lesbischen Frauen in der Kirche herausgeben. Leistner wird zur Identifikationsfigur des Aufbruchs lesbischer Frauen in der evangelischen Kirche.
Wie geht es weiter?
Im Juni 1989 führt Dänemark als erstes europäisches Land die „registrierte Partnerschaft“ für gleichgeschlechtliche Paare ein. 1993 folgt Norwegen, 1995 Schweden und 1998 die Niederlande.63
1990 hat die Komikerin Hella von Sinnen ihr spektakuläres Coming-out: Bei der Bambi-Verleihung bedankt sie sich öffentlich bei ihrer „Gattin Sabine“ (ihrer damaligen Lebensgefährtin Sabine zur Nieden) und macht damit als erste öffentliche „Lesbe der Nation“ Schlagzeilen im ganzen Land. Auf dem Foto rechts ist von Sinnen mit ihrer langjährigen Lebensgefährtin Cornelia Scheel zu sehen. Die beiden gaben im März 1992 EMMA ein Interview zu ihrer Beziehung und forderten das Recht auf die Homoehe. – In den folgenden Jahren bekennen sich weitere Frauen, wie die Kabarettistin Maren Kroymann oder die Schauspielerin Ulrike Folkerts, öffentlich dazu, Frauen zu lieben.64
Bei der Aktion Standesamt bestellen am 19. August 1992 250 Frauen- und Männerpaare in ganz Deutschland das Aufgebot, darunter auch Hella von Sinnen und ihre damalige Lebensgefährtin Cornelia Scheel. Mit der Aktion, über die viel berichtet wird, protestieren die TeilnehmerInnen gegen das Heirats-Verbot homosexueller Frauen und Männer.65
Der Bundestag beschließt am 10. November 2000 mit den Stimmen der rot-grünen Regierungskoalition das Gesetz zur Beendigung der Diskriminierung gleichgeschlechtlicher Gemeinschaften, kurz Lebenspartnerschaftsgesetz (LPartG). Die FDP, die einen eigenen eingeschränkten Entwurf vorgelegt hatte, stimmt dagegen. Die Union, die sich offensiv gegen die Homo-Ehe ausspricht, ebenfalls. Das Gesetz muss noch durch den CDU/CSU-dominierten Bundesrat, wo ihm die Gegner der Homo-Ehe erwartungsgemäß die Zustimmung verweigern. Heraus kommt ein Gesetz, das Paaren ausschließlich Rechte gibt, die im Bundesrat nicht zustimmungspflichtig sind: das Recht des Paares, einen gemeinsamen Namen zu führen; das Recht auf Zuzug des/der ausländischen LebenspartnerIn, ein Mini-Pflichtanteil bei der Erbschaft. Die PartnerInnen sind sich bei Arbeitslosigkeit oder Scheidung gegenseitig zu Unterhalt verpflichtet.
Als erstes Land der Welt öffnen im Dezember 2000 die Niederlande die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare. Damit haben Frauen- und Männerpaare uneingeschränkt die gleichen Rechte wie Hetero-Paare, inklusive Adoptionsrecht.66
Am 1. August 2001 tritt das Lebenspartnerschaftsgesetz in Kraft. In ganz Deutschland schließen die ersten Frauen und Männerpaare eine „Eingetragene Lebenspartnerschaft“. Die rot-grüne Regierung wird die Lebenspartnerschaft 2004 mit weiteren Rechten ausstatten, zum Beispiel bei der Hinterbliebenenrente und der Stiefkindadoption (Gesetz zur Überarbeitung des Lebenspartnerschaftsrechts). Ab 2009 wird das Bundesverfassungsgericht immer wieder entscheiden, dass die Ungleichbehandlung von Ehe und Eingetragener Partnerschaft verfassungswidrig ist und so den Gesetzgeber zwingen, die Homo-Ehe der ’normalen‘ Ehe Schritt für Schritt anzugleichen.67
Im Juni 2013 findet in Berlin der erste Dyke March statt. Rund 2000 Frauen demonstrieren am Vorabend der Christopher-Street-Day-Parade, um die Sichtbarkeit lesbischer Frauen zu erhöhen, die von den Medien weitgehend ignoriert werden und in der Berichterstattung über die schrillen Schwulen meist untergehen.68 Initiiert wird der Dyke March von den Herausgeberinnen des Lesbenmagazins L-MAG.69 Gleichzeitig flammt in der Szene die Auseinandersetzung um die Frage wieder auf, inwiefern homosexuelle Frauen sich gesondert organisieren müssen, weil sie als Frauen andere politische Interessen haben als homosexuelle Männer. Die Grenzen des Bündnisses zwischen Lesben und Schwulen werden ebenso diskutiert wie die Frage nach der Subsumierung (und dem Verschwinden) der Lesben in der inzwischen gängigen Bezeichnung LSBT*IQ (Lesbisch, Schwul Bisexuell, Transsexuell-, Transgender, Intersexuell, Queer). „LSBTI hat als Versuch der Beteiligung aller sexuellen Identitäten an der Community versagt.
Die wesentlichen Posten und Netzwerke sind fest in schwuler Hand“, stellt L-MAG-Herausgeberin Manuela Kay fest.70 Und EMMA erklärt: „Auch in der aktuellen Parteipolitik ist der lesbisch-schwule Konflikt wie durch ein Brennglas zu beobachten. Zum Beispiel, wenn der Vorsitzende der Lesben und Schwulen in der Union (LSU), Jürgen Daenens, beim Marsch der 1000 Kreuze der so genannten ‚Lebensschützer‘ mitläuft.“71
Am 17. Dezember 2013 wird Barbara Hendricks (SPD) zur Umweltministerin ernannt und ist damit die erste offen homosexuelle Bundesministerin Deutschlands.72
Mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit stimmen die IrInnen am 22. Mai 2015 in einem Referendum für die Öffnung der Ehe für Frauen- und Männerpaare.73 In Skandinavien, Holland, Belgien Luxemburg, Spanien und Portugal ist die Ehe bereits für Frauen- und Männerpaare geöffnet. Am 26. Juni 2016 öffnet der Oberste Gerichtshof der USA in einem Grundsatzurteil die Ehe auch für homosexuelle Paare. Es sei nicht rechtens, dass Frauen- und Männerpaare „von einer der ältesten Institutionen der Zivilisation ausgeschlossen werden.“74
Der Bundestag beschließt im Juni 2017 das Gesetz zur Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare. Damit besteht im Eherecht keinerlei Unterschied mehr zwischen hetero- und homosexuellen Paaren. Das Gesetz wurde mit Stimmen aus allen Parteien verabschiedet, nachdem Bundeskanzlerin Merkel die Abstimmung zur „Gewissensentscheidung“ erklärt und den Fraktionszwang für die Union aufgehoben hatte. Das Gesetz zur „Ehe für alle“ tritt schließlich im Oktober 2017 in Kraft.75
Rein rechtlich gibt es fast keine Diskriminierungen mehr in Deutschland für homosexuelle Frauen und Männer. Sozial ist das Verhältnis der heterosexuell lebenden Mehrheit zu der homosexuell lebenden Minderheit ein halbes Jahrhundert nach Aufhebung des Tabus jedoch noch nicht spannungsfrei. In den lesbischen und schwulen Communities gibt es einen Richtungsstreit: Ist die Homosexualität angeboren oder anerzogen? Der feministische Standpunkt lautet, frei nach Freud: Der Mensch an sich ist bisexuell. Homosexualität oder Heterosexualität sind kulturelle (und politische!) Kategorien.
Quellen
1 Praunheim, Rosa von: Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Gesellschaft, in der er lebt (1970/1971). - BR, Deutschland, TV-Spielfilm.
2 Kuckuc, Ina (1980): Der Kampf gegen Unterdrückung : Materialien aus der deutschen Lesbierinnenbewegung. - München : Frauenoffensive, S. 63. (FMT-Signatur: Le.11.163)
3 HAW-Frauen : Eine ist keine - Gemeinsam sind wir stark : Dokumentation (1974). - Homosexuelle Aktion West-Berlin Frauengruppe [Hrsg.]. Berlin : HAW-Frauengruppe, S. 1. (FMT-Signatur: LE.11.025)
4 Ebenda, S. 39.
5 Lesben in/und Bewegung : Materialien zur Lesbenbewegung (1989). - Frauenforschungs-, -bildungs- und -informationszentrum (FFBIZ) [Hrsg.]. Berlin : Selbstverlag, S. 6. (FMT-Signatur: LE.11.067)
6 Rundbrief der Frauen der Lesbenpresse, 25.02.1975, siehe Pressedokumentation: Organisationen und Interessensvertretungen der Lesbenbewegung, 1973-1994. (FMT-Signatur: PD-LE.11.08, Kapitel 1, LAZ, Berlin)
7 Dennert, Gabriele, Leidinger, Christiane, Rauchut, Franziska (2007): Lesben in Wut : Lesbenbewegung in der BRD der 70er Jahre. - In: In Bewegung bleiben : 100 Jahre Politik, Kultur und Geschichte von Lesben. - Dennert, Gabriele [Hrsg.] ; Leidinger, Christiane [Hrsg.] ; Rauchut, Franziska [Hrsg.]. Berlin : Querverlag, S. 46. (FMT-Signatur: LE.11.342)
8 HAW-Frauen : Eine ist keine - Gemeinsam sind wir stark : Dokumentation (1974). - Homosexuelle Aktion West-Berlin Frauengruppe [Hrsg.]. Berlin : HAW-Frauengruppe, S. 9f.. (FMT-Signatur: LE.11.025)
9 Ebenda, S. 33.
10 Sillge, Ursula (1991): Un-Sichtbare Frauen : Lesben und ihre Emanzipation in der DDR. - Berlin : Links, S. 89 f.. (FMT-Signatur: LE.11.203)
11 Ebenda.
12 Ebenda, S. 94 u. S. 97.
13 Dennert, Gabriele, Leidinger, Christiane, Rauchut, Franziska (2007): „Wir sind keine Utopistinnen“ : Lesben in der DDR. - In: In Bewegung bleiben : 100 Jahre Politik, Kultur und Geschichte von Lesben. - Dennert, Gabriele [Hrsg.] ; Leidinger, Christiane [Hrsg.] ; Rauchut, Franziska [Hrsg.]. Berlin : Querverlag, S. 99. (FMT-Signatur: LE.11.342)
14 Frau anders : Lesbenzeitschrift / Herausgeberin: Lesbengruppe im AK Homosexuelle Liebe, Evangelische Studentinnengemeinde Jena. - Jena: Nr. 1.1989 bis 4.1991. (FMT-Signatur: Z-L311)
15 HAW-Frauen : Eine ist keine - Gemeinsam sind wir stark : Dokumentation (1974). - Homosexuelle Aktion West-Berlin Frauengruppe [Hrsg.]. Berlin : HAW-Frauengruppe, S. 29f.. (FMT-Signatur: LE.11.025) und Die Verbrechen an den lesbischen Frauen (1973). - Homosexuelle Aktion West-Berlin Frauengruppe [Hrsg.], siehe Flugblatt im Bildarchiv (FMT-Signatur: FB.07.146) und An alle Frauen! (1973). - Homosexuelle Aktion West-Berlin Frauengruppe [Hrsg.], siehe Flugblatt im Bildarchiv (FMT-Signatur: FB.07.145).
16 Kühn, Monne (2007): „Haut der geilen Männerpresse eine in die Fresse“. - In: In Bewegung bleiben : 100 Jahre Politik, Kultur und Geschichte von Lesben. - Dennert, Gabriele [Hrsg.] ; Leidinger, Christiane [Hrsg.] ; Rauchut, Franziska [Hrsg.]. Berlin : Querverlag, S. 69. (FMT-Signatur: LE.11.342)
17 Siehe Pressedokumentation: Mordprozess gegen Marion Ihns und Judy Andersen, 1973-1987. (FMT-Signatur: PD-LE.11.07, 1973)
18 HAW-Frauen : Eine ist keine - Gemeinsam sind wir stark : Dokumentation (1974). - Homosexuelle Aktion West-Berlin Frauengruppe [Hrsg.]. Berlin : HAW-Frauengruppe, S. 30. (FMT-Signatur: LE.11.025)
19 Schwarzer, Alice (1974): Im Namen des gesunden Volksempfindens. - In: Konkret, Nr. 2, siehe Pressedokumentation: Chronik der Neuen Frauenbewegung, 1974. (FMT-Signatur: PD-FE.03.01-1974, Kapitel 3.1, 2)
20 Schleich, Barbara (1974): Protest beim Presserat. - In: Vorwärts, 12.09.1974. Siehe Pressedokumentation: Chronik der Neuen Frauenbewegung, 1974. (FMT-Signatur: PD-FE.03.01-1974, Kapitel 3.1, 2)
21 Johnston, Jill (1973): Lesbian Nation: The Feminist Solution. - New York : Simon & Schuster.
22 Grimes, William (2010): Jill Johnston, Critic Who Wrote ‘Lesbian Nation’, Dies at 81. - In: The New York Times, 21.09.2010. Verfügbar unter: www.nytimes.com/2010/09/21/arts/21johnston.html
23 Johnston, Jill (1977): Lesben-Nation : Die feministische Lösung. - Berlin : Amazonen-Frauenverlag. (FMT-Signatur: LE.11.072; versch. Auflagen vorhanden)
24 HAW-Frauen : Eine ist keine - Gemeinsam sind wir stark : Dokumentation (1974). - Homosexuelle Aktion West-Berlin Frauengruppe [Hrsg.]. Berlin : HAW-Frauengruppe, S. 39. (FMT-Signatur: LE.11.025)
25 Mengel, Monika (2007): Femø : Beginn einer lesbischen Zeitrechnung. - In: In Bewegung bleiben : 100 Jahre Politik, Kultur und Geschichte von Lesben. - Dennert, Gabriele [Hrsg.] ; Leidinger, Christiane [Hrsg.] ; Rauchut, Franziska [Hrsg.]. Berlin : Querverlag, S. 72. (FMT-Signatur: LE.11.342)
26 Müthel, Eva (1973): Zärtlichkeit und Rebellion. - Deutschland, TV-Spielfilm.
27 HAW-Frauen : Eine ist keine - Gemeinsam sind wir stark : Dokumentation (1974). - Homosexuelle Aktion West-Berlin Frauengruppe [Hrsg.]. Berlin : HAW-Frauengruppe, S. 56ff. (FMT-Signatur: LE.11.025)
28 Siehe Pressedokumentation: Lesbische Frauen in der Öffentlichkeit I, 1966 - 1980. (FMT-Signatur: PD-LE.11.11, Kapitel 1973 u. 1974)
29 HAW-Frauen : Eine ist keine - Gemeinsam sind wir stark : Dokumentation (1974). - Homosexuelle Aktion West-Berlin Frauengruppe [Hrsg.]. Berlin : HAW-Frauengruppe, S. 79ff.. (FMT-Signatur: LE.11.025)
30 Siegfried, Claus F. (1973): Und wir nehmen uns unser Recht! Lesbierinnen in Deutschland. - Deutschland, TV-Spielfilm.
31 HAW-Frauen : Eine ist keine - Gemeinsam sind wir stark : Dokumentation (1974). - Homosexuelle Aktion West-Berlin Frauengruppe [Hrsg.]. Berlin : HAW-Frauengruppe, S. 83ff. (FMT-Signatur: LE.11.025)
32 Siehe Pressedokumentation: Chronik der Neuen Frauenbewegung, 1973. (FMT-Signatur: PD-FE.03.01-1973, Kapitel 3.2, 1)
33 Franke, Erika (1973): Besondere Kennzeichen : keine. - In: Stern, Nr. 48, S. 105, siehe Pressedokumentation: Lesbische Frauen in der Öffentlichkeit I, 1966-1980. (FMT-Signatur: PD-LE.11.11, 1973)
34 Internationales Lesbentreffen Pfingsten 1972, 1973, 1974, 1975 (1975). - Lesbisches Aktionszentrum (LAZ) [Hrsg.]. Berlin : Selbstverlag, S.85. (FMT-Signatur: LE.11.023)
35 Kokula, Ilse (1983): Formen lesbischer Subkultur : Vergesellschaftung und soziale Bewegung. - Berlin : Verlag Rosa Winkel, S. 72. (FMT-Signatur: LE.11.162)
36 Hehsling, Ange, Michael, Caroline, Suder, Katrin, Taube, Paula, Rode, Tanja (2007): Immer noch und immer wieder : Das Lesbenfrühlingstreffen (LFT). - In: In Bewegung bleiben : 100 Jahre Politik, Kultur und Geschichte von Lesben. - Dennert, Gabriele [Hrsg.] ; Leidinger, Christiane [Hrsg.] ; Rauchut, Franziska [Hrsg.]. Berlin : Querverlag, S. 244. (FMT-Signatur: LE.11.342)
37 Ebenda, S. 245.
38 Beglaubigte Abschrift des Urteils des Landgerichts Itzehoe, siehe Pressedokumentation: Mordprozess gegen Marion Ihns und Judy Andersen, 1973-1987. (FMT-Signatur: PD-LE.11.07, 1974)
39 Hark, Sabine (1996): Magisches Zeichen : die Rekonstruktion der symbolischen Ordnung im Feminismus. - In: Grenzen lesbischer Identitäten : Aufsätze. - Hark, Sabine [Hrsg.]. Berlin : Querverlag, S. 128. (FMT-Signatur: LE.11.139-a)
40 UKZ : Unsere kleine Zeitung von und für Lesben / Hrsg.: Gruppe L 74 e.V. - Berlin : Richter : 1.1975 - 13.1987; 14.1988/89 - 27.2001,5 ; damit Ersch. eingest.. (FMT-Signatur: Z-L301)
41 Lesbenpresse / Lesbenpressenkollektiv im LAZ. - Berlin: 1.1975 - 11.1982; damit Ersch. eingest.. (FMT-Signatur: Z-L201)
42 Kokula, Ilse (1983): Formen lesbischer Subkultur : Vergesellschaftung und soziale Bewegung. - Berlin : Verlag Rosa Winkel, S. 76. (FMT-Signatur: LE.11.162)
43 Frauenliebe : Texte aus der amerikanischen Lesbierinnenbewegung (1975). - Lesbisches Aktionszentrum (LAZ) [Hrsg.]. Berlin : Come-out-Lesbenverlag. (FMT-Signatur: LE.11.071; versch. Auflagen vorhanden)
44 Bunch, Charlotte, Brown, Rita Mae (1975): Was jede Lesbierin wissen sollte. - In: Frauenliebe : Texte aus der amerikanischen Lesbierinnenbewegung. - Lesbisches Aktionszentrum (LAZ) [Hrsg.]. Berlin : Come-out-Lesbenverlag, S. 124-131. (FMT-Signatur: LE.11.071-a)
45 Schwesternlust und Schwesternfrust : 20 Jahre Frauenbewegung (1981). - Schwarzer, Alice [Hrsg.]. Köln : Emma-Frauenverlag, S. 90. (FMT-Signatur: FE.03.168-1991; versch. Auflagen vorhanden)
46 Kokula, Ilse (1975): Internationales Lesbierinnentreffen in Amsterdam vom 7. Bis 9. März 75. - In: Unsere kleine Zeitung, Nr. 4, Mai 1975. Siehe Pressedokumentation: Chronik der Neuen Frauenbewegung, 1975. (FMT-Signatur: PD-FE.03.01-1975, Kapitel 3.2, 16)
47 Schwarzer, Alice (1975): Die Heimlichtuerei macht einen kaputt. - In: Brigitte, Nr. 7. Siehe Pressedokumentation: Lesbische Frauen in der Öffentlichkeit I: 1966 - 1980. (FMT-Signatur: PD-LE.11.11, Kapitel 1975)
48 Schwarzer, Alice (1973): Der "kleine Unterschied" und seine großen Folgen : Frauen über sich : Beginn einer Befreiung. - Frankfurt am Main: Fischer-Taschenbücher. (FMT-Signatur: FE.10.226; versch. Auflagen vorhanden)
49 Ebenda, S. 205f..
50 Frauenprojekte (1976). - In: Unsere kleine Zeitung, Mai. Siehe Pressedokumentation: Chronik der Neuen Frauenbewegung, 1976. (FMT-Signatur: PD-FE.03.01-1976, Kapitel 3.2, 5)
51 Johnston, Jill (1977): Lesben-Nation : Die feministische Lösung. - Berlin : Amazonen-Frauenverlag. (FMT-Signatur: LE.11.072; versch. Auflagen vorhanden)
52 Duc, Aimée (1976): Sind es Frauen? : Roman über das 3. Geschlecht. - Berlin: Amazonen-Frauenverlag. (FMT-Signatur: KU.03.DUC.001)
53 Die Flying Lesbians (1976). - In: Blatt, Nr. 72. Siehe Pressedokumentation: Chronik der Neuen Frauenbewegung, 1976. (FMT-Signatur: PD-FE.03.01-1976, Kapitel 3.2, 9)
54 Siehe Pressedokumentation: Mordprozess gegen Marion Ihns und Judy Andersen, 1973-1987. (FMT-Signatur: PD-LE.11.07, 1976)
55 Vera Gaserow (1986): Judy Andersen in Dänemark begnadigt. - In: Die Tageszeitung, 08.07.1986. Siehe Pressedokumentation: Mordprozess gegen Marion Ihns und Judy Andersen, 1973-1987. (FMT-Signatur: PD-LE.11.07, 1986)
56 Dennert, Gabriele, Leidinger, Christiane, Rauchut, Franziska (2007): Lesben in Wut : Lesbenbewegung in der BRD der 70er Jahre. - In: In Bewegung bleiben : 100 Jahre Politik, Kultur und Geschichte von Lesben. - Dennert, Gabriele [Hrsg.] ; Leidinger, Christiane [Hrsg.] ; Rauchut, Franziska [Hrsg.]. Berlin : Querverlag, S. 56. (FMT-Signatur: LE.11.342)
57 Faludi, Susan (2001): Am Anfang war eine Tunte. - In: EMMA, Nr. 4. Verfügbar unter: www.emma.de/lesesaal/45380
58 Satzung des Lesbenring e. V. in der Fassung vom 5. März 2005. Verfügbar unter: www.lesbenring.de/der-lesbenring/satzung/
59 Geschichte des Spinnboden. Verfügbar unter: www.spinnboden.de/wir/geschichte.html
60 Schwarzer, Alice (1984): Auch das noch?. - In: EMMA, Nr. 7, S. 23. Verfügbar unter: www.emma.de/lesesaal/45222
61 Die LuK. Verfügbar unter: www.lesben-und-kirche.de/luk.html
62 Barz, Monika, Leistner, Herta, Wild, Ute (1987): Hättest Du gedacht, daß wir so viele sind? : Lesbische Frauen in der Kirche. - Stuttgart : Kreuz-Verlag. (FMT-Signatur: LE.11.210)
63 Graupner, Helmut (2000): Von "widernatürlicher Unzucht" zu "sexueller Orientierung" : Homosexualität und Recht. - In: Que(e)rdenken : weibliche/männliche Homosexualität und Wissenschaft. - Hey, Barbara [Hrsg.] ; Roth, Roswith [Hrsg.] ; Pallier, Ronald [Hrsg.]. Innsbruck : Studien-Verlag, S. 245. (FMT-Signatur: LE.11.310-a)
64 Siehe Pressedokumentation: Lesbische Frauen in der Öffentlichkeit III, 1974-1994. (FMT-Signatur: PD-LE.11.13, Kapitel 3)
65 Aktion Standesamt - bundesweit (1992). - In: Unsere kleine Zeitung, Nr. 5, S. 12. (FMT-Signatur: Z-L301:1992-5)
66 Der lange, kurze Weg zur Homo-Ehe (2015). - In: EMMA, Nr. 4, S. 44. Verfügbar unter: www.emma.de/lesesaal/60369
67 Ungleichbehandlung von Ehe und eingetragener Lebenspartnerschaft im Bereich der betrieblichen Hinterbliebenenrente (VBL) verfassungswidrig (2009) und Ungleichbehandlung von Ehe und eingetragener Lebenspartnerschaft im Erbschaftsteuer- und Schenkungsteuergesetz verfassungswidrig (2010).
68 2013 - Wie alles anfing. - Dyke March Berlin. Verfügbar unter: dykemarchberlin.com/2013-2/
69 L.MAG : Das Magazin für Lesben. - Berlin: 2003 - . (FMT-Signatur: Z-L319)
70 Louis, Chantal (2015): Lesben tun sich zusammen. - In: EMMA, Nr. 4, S. 59. Verfügbar unter: www.emma.de/lesesaal/60369
71 Ebenda.
72 „Ich wollte gar nicht die erste sein“ : Umweltministerin Barbara Hendricks im Interview (2017). - In: L.MAG : Das Magazin für Lesben, Jan./Feb., S. 42. (FMT-Signatur: Z-L319)
73 Gelassenes Irland (2015). - In: EMMA, Nr. 4, S. 43. Gelassenes Irland (2015). - In: EMMA, Nr. 4, S. 43. Verfügbar unter: www.emma.de/lesesaal/60369
74 Supreme Court legalisiert Homo-Ehe für alle. - Zeit online. Verfügbar unter: www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2015-06/hoechstes-us-gericht-erklaert-homo-ehe-landesweit-fuer-zulaessig
75 Schuler, Katharina (2017): Wie Merkel den Weg für die Ehe für alle frei machte. - In: Zeit Online, 27.06.2017. Verfügbar unter: www.zeit.de/politik/deutschland/2017-06/ehe-fuer-alle-cdu-csu-spd-bundestag-angela-merkel
Alle Internetlinks wurden zuletzt abgerufen am: 05.09.2018
Auswahlbibliografie
Online verfügbare Quellen
Empfehlungen
Schwarzer, Alice (1973): Der "kleine Unterschied" und seine großen Folgen : Frauen über sich : Beginn einer Befreiung. - Frankfurt am Main: Fischer-Taschenbücher. (FMT-Signatur: FE.10.226; versch. Auflagen vorhanden)
HAW-Frauen : Eine ist keine - Gemeinsam sind wir stark : Dokumentation (1974). - Homosexuelle Aktion West-Berlin Frauengruppe [Hrsg.]. Berlin : HAW-Frauengruppe. (FMT-Signatur: LE.11.025)
Frauenliebe : Texte aus der amerikanischen Lesbierinnenbewegung (1975). - Lesbisches Aktionszentrum (LAZ) [Hrsg.]. Berlin : Come-out-Lesbenverlag. (FMT-Signatur: LE.11.071; versch. Auflagen vorhanden)
Internationales Lesbentreffen Pfingsten 1972, 1973, 1974, 1975 (1975). - Lesbisches Aktionszentrum (LAZ) [Hrsg.]. Berlin : Selbstverlag. (FMT-Signatur: LE.11.023)
Kokula, Ilse (1975): Der Kampf gegen Unterdrückung : Materialien aus der deutschen Lesbierinnenbewegung. - München : Frauenoffensive. (FMT-Signatur: LE.11.163)
Johnston, Jill (1977): Lesben-Nation : Die feministische Lösung. - Berlin : Amazonen-Frauenverlag. (FMT-Signatur: LE.11.072; versch. Auflagen vorhanden)
Kokula, Ilse (1983): Formen lesbischer Subkultur : Vergesellschaftung und soziale Bewegung. - Berlin : Verlag Rosa Winkel. (FMT-Signatur: LE.11.162)
Barz, Monika, Leistner, Herta, Wild, Ute (1987): Hättest Du gedacht, daß wir so viele sind? : Lesbische Frauen in der Kirche. - Stuttgart : Kreuz-Verlag. (FMT-Signatur: LE.11.210)
In Bewegung bleiben : 100 Jahre Politik, Kultur und Geschichte von Lesben (2007). - Dennert, Gabriele [Hrsg.] ; Leidinger, Christiane [Hrsg.] ; Rauchut, Franziska [Hrsg.]. Berlin : Querverlag. (FMT-Signatur: LE.11.342)
Jeffreys, Sheila (2011): Lesben in der Queer-Politik : ohne Zukunft. - Norderstedt : Books on Demand. (FMT-Signatur: LE.11.316[02])
Homosexualität_en : [eine Ausstellung des Deutschen Historischen Museums und des Schwulen Museums* 26. Juni bis 1. Dezember 2015] (2015). - Bosold, Birgit [Hrsg.] ; Brill, Dorothée [Hrsg.] ; Weitz, Detlef [Hrsg.]. Dresden : Sandstein-Verlag. (FMT-Signatur: LE.11.303)
Pressedokumentation
Pressedokumentation zum Thema Homosexualität: PDF-Download
Der FMT verfügt über eine umfangreiche, chronologisch sortierte Pressedokumentation zu den Themen Homosexuellen- und Lesbenbewegung, Lesbische Frauen in der Öffentlichkeit, Lesbische Sexualität, Homosexuellenehe und zum Mordprozess gegen Judy Andersen und Marion Ihns. Die Ordner enthalten Artikel über Aktionen und Ereignisse rund um die Lesbenbewegung aus der feministischen, lesbischen und allgemeinen Presse sowie aus der Boulevardpresse. Außerdem beinhalten sie auch Quellenmaterial aus der Lesbenbewegung bzw. Neuen Frauenbewegung in Form von Veranstaltungsflyern, Flugblättern, öffentlichen Briefen, Aktionsaufrufen und Selbstdarstellungsbroschüren.
Weitere Bestände im FMT (Auswahl)
FMT-Literaturauswahl Homosexualität: PDF-Download
Lesbenzeitschriften im FMT: PDF-Download