Louise Ottos Frauen-Zeitung

Social Media Beitrag vom 22.04.2024: Link zum Instagram-Post

Am 21.04.1849 erschien während der 1848/49 Revolution die erste Ausgabe von Louise Ottos Frauen-Zeitung (1849-1852). Wie kam die Schriftstellerin, Demokratin und Frauenrechtlerin dazu?

Otto selbst sagte es am schönsten:

„Mitten in den großen Umwälzungen, in denen wir uns Alle befinden, werden sich Frauen vergessen sehen, wenn sie selbst an sich zu denken vergessen“

(Otto, Louise. Frauen-Zeitung, 21.04.1849, S, 1).

Direkt in der ersten Ausgabe bittet sie ihre Schwestern, sich mit ihr zu vereinigen, „damit wir nicht zurückbleiben, wo Alle und Alles um uns und neben uns vorwärts drängt und kämpft.“ Und fordert das „Recht der Mündigkeit und Selbstständigkeit im Staat“ (ebd.).

Louise Otto (1819-1895) war nicht die erste Herausgeberin unter den Revolutionärinnen. Wir haben euch bereits Johanna Kinkel (Neue Bonner Zeitung), Matilda Franziska Anneke (Neue Kölnische Zeitung, Frauen-Zeitung) und Louise Aston (Der Freischärler) vorgestellt. Wie unterschieden sich diese Zeitungen von Ottos, sodass sie diese selbst „die erste deutsche Frauenzeitung“ (Otto, Louise. 1874. Neue Bahnen, 15.04.1874, S. 59) nannte?

Es war zumindest eine der ersten von einer Frau herausgegebenen Zeitungen, die über einen längeren Zeitraum für die politische Emanzipation von Frauen eintrat und sich für ihre Rechte einsetzte. Frühere Periodika wie „Pomona für Teutschlands Töchter“ (1783-1784) von Sophie von La Roche  oder die „Vernünftigen Tadlerinnen“ (1725-1727) von drei Herausgebern –  die unter weiblichen Pseudonymen schrieben – behandelten vor allem Mode, Literatur, soziale Belange, und die Stellung der Frau, ohne für radikale Veränderungen einzutreten.

Annekes und Kinkels Zeitungen waren auch politisch, jedoch auf die allgemeine statt auf die weibliche Bevölkerung zugeschnitten; Anneke zum Beispiel wollte damit vor allem die Zensur der Neuen Kölnischen Zeitung umgehen (28.09.1848). Im Winter 1848 hatte Louise Aston sieben Ausgaben Der Freischärler: Für Kunst und sociales Leben herausgebracht. Auch sie beschäftigte sich hierin mit Frauenbelangen und der Emanzipation der Frau.

Wie man sieht, ist es mit den „Ersten“ so eine Sache. Die Lektüre der Frauen-Zeitung lohnt sich natürlich trotzdem, zum Beispiel hier bei uns im FMT. Otto gab ab 1866 eine weitere Zeitschrift mit heraus, die im Meta-Katalog als Digitalisat einsehbar ist: Neue Bahnen Organ des allgemeinen deutschen Frauenvereins (Danke @addf_kassel).

Mehr über Louise Otto-Peters könnt ihr stets bei unserer (i.d.a) Dachverband Schwester-Einrichtung der @louise_otto_peters_g_ev lernen! 




22.04.2024




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